Faktenblatt Flucht und Asyl 2018 – Extradatenblatt Flucht

DEUTSCHLAND

Asylerstanträge
Januar bis Juli 2018: knapp 100.000 Erstanträge auf Asyl
2017: knapp 200.000 2016: knapp 720.000 2015: rund 440.000

Hauptherkunftsländer Nach wie vor Syrien (25 %), Irak (11 %) und Afghanistan (8 %).

Schutzquote
Über 138.449 Asylanträge hat das BAMF zwischen Januar und Juli 2018 entschieden. 43.685 Personen wurde Schutz zugesprochen. Das ergibt eine Schutzquote von 31,6 Prozent. Die bereinigte Schutzquote (also abzüglich der formellen Entscheidungen ohne inhaltliche Prüfung) lag für diesen Zeitraum bei rund 47 Prozent. Im Gesamtjahr 2017 lag sie bei 53 Prozent. 2016 sogar bei 71,4 Prozent

Arbeitsplätze
In Beschäftigung: über 300.000 Geflüchtete, etwa ein Viertel aller Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter. Davon sozialversicherungs-pflichtig 80 Prozent und geringfügig beschäftigt 20 Prozent.
Jede dritte Anstellung erfolgte in der Zeitarbeit. An zweiter Stelle stehen das Gastgewerbe und wirtschaftliche Dienstleistungen,
z.B. Reinigungsgewerbe.

Ausbildungsplätze
Ausbildung begonnen: 28.000 junge Menschen. Auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle: 26.000.

Fördermaßnahmen
Viele weitere befinden sich in einem Deutsch- oder Integrationskurs bzw. einer Fördermaßnahme. Im Februar 2018 nahmen rund 35.600 Geflüchtete an sogenannten „Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung“ teil. Im Jahr 2017 wurden insgesamt über 376.000 Berechtigungen zum Integrationskurs erteilt. An Kursen teilnehmen konnten rund 292.000 Personen, davon waren 40 Prozent Neuzugewanderte.

EUROPA

Rückgang der Asylanträge
In den 28 EU-Ländern lebten Ende 2017 knapp 2,3 Millionen Flüchtlinge – das sind etwa 0,45 % der EU-Gesamtbevölkerung.
2016: 1,2 Millionen Anträge 2017: etwas mehr als 700.000

EU-Vergleich

Im Vergleich zur Wirtschaftskraft nimmt Malta EU-weit die meisten Flüchtlinge auf, Deutschland liegt hier auf Platz 6.

GLOBAL

Flucht
Ende 2017 waren weltweit rund 70 Millionen Menschen auf der Flucht, soviel wie nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Mehr als die Hälfte ist minderjährig.
Die meisten Menschen flohen aus Syrien, Afghanistan, Südsudan, Myanmar und Somalia.
40 Millionen sind „Binnenflüchtlinge“ im eigenen Land, vor allem in Kolumbien, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo, dem Irak und Somalia.

Aufnahmeländer
Die größten Aufnahmeländer 2017:
Türkei 3.500.000
Pakistan 1.400.000
Uganda 1.350.000
Libanon 1.000.000
Iran 980.000
Deutschland 970.000
Bangladesch 930.000

85 % der Flüchtlinge leben in den sogenannten Entwicklungsländern.

MITTELMEER

Das Mittelmeer ist weltweit die tödlichste Seeroute. Insbesondere die Hauptroute im zentralen Mittelmeer wird immer gefährlicher, seit Europa auf eine Kooperation mit der sogenannten libyschen Küstenwache setzt und zivile Seenotrettungsorganisationen zunehmend in ihrer Arbeit behindert werden.
Das hat Konsequenzen. So hat sich die Zahl der Menschen, die über das Mittelmeer kamen, seit 2015 rasant reduziert. Auch die Fluchtroute hat sich verändert: Als wichtigstes Ankunftsland hat Spanien inzwischen Italien abgelöst.
Dazu kommt: Seit diesem Sommer haben Italien und Malta ihre Häfen für Rettungsschiffe geschlossen. Die Behörden halten mehrere Schiffe und Aufklärungsflugzeuge zurück. Die politische Entscheidung der EU-Staaten hat tödliche Folgen. Nachdem die Zahl der Toten im März 2018 sank, stieg sie im Juni wiederum rasant an.
Insgesamt sind seit dem Jahr 2000 über 35.000 Menschen an den europäischen Außengrenzen ums Leben gekommen.

Quellen: UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR
Mediendienst Integration: https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/ Statista
Pro Asyl DPA: Worüber reden wir eigentlich? Zahlen und Fakten zu Flüchtlingen DGB: MIA-Informationen. Daten und Fakten zur Flüchtlingspolitik, Juni 2018

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